Meine Lieben, wie versprochen, möchte ich euch noch ein wenig über den Rabaukentrail berichten. Der Rabaukentrail findet jedes Jahr mit ca. 30 Teilnehmern im Fichtelgebirge statt. An drei Tagen werden drei unterschiedlich lange Distanzen gelaufen oder gewandert, das kann jede/r selbst entscheiden. Übernachtet wird in Gasthäusern in Zwei- oder Mehrbettzimmern und das Essen ist fränkisch deftig, sehr fleischlastig und das Bier und der Schnapps sind natürlich gut. Das Gepäck wird von den Veranstaltern transportiert, außer natürlich dem Laufrucksack. Über Racetrack sieht das Orga-Team immer, wo die Leute sich gerade verlaufen haben. Ein Anruf und einsammeln von der Strecke wird angeboten, hat aber wohl noch nie jemand in Anspruch genommen. Organisiert wird der Rabaukentrail von laufSinn Ulm, einem Laufspezialisten mit Laden und Lauflabor in Ulm, Andreas und Barbara und noch ein paar weiteren Helfern. Alle sehr engagiert und bemüht, schwäbisch trockener Humor, da habe ich mich gleich zuhause gefühlt (Ich = Schwäbin).
Das Spannende am Rabaukentrail ist, dass man keine Strecke/Wegbeschreibung als GPS bekommt, sondern ein Roadbook mit einer Wegbeschreibung, die an manchen Stellen viel Raum für Fantasie und damit für den falschen Weg lässt. Genau das ist aber auch der Reiz des Rabaukentrails. Wie oft verlaufe ich mich? Schaffe ich es wieder zurück auf den beschriebenen Weg? Viele laufen in Gruppen, was nicht unbedingt förderlich ist für die Wegfindung. Viele Köpfe, noch mehr Meinungen. Aber auch viel Gelächter und Blödsinn. Und an einigen Stellen unterstellte man den Veranstaltern doch gar die absichtliche Irreführung.
Ich bin die ersten Tage meist alleine, immer mal wieder mit unterschiedlichen Leuten ein paar Meter gelaufen oder gewandert. Am Ende ist es eher ein „Landern“, berghoch marschieren, Berg runter rennen. So machen wir es ja in unseren Trailcamps auch. Die Wege waren meistens sehr schöne, schmale Pfade. Die Natur herbstlicher Wald mit vielen Pilzen am Wegrand, Pfützen und Matsch. Dann die vielen Felsen im Fichtelgebirge. An fast jedem großen Stein ein Aussichtspunkt. Die sollen laut Roadbook natürlich auch erklommen werden. Damit hatte ich am ersten Tag 20,6 km, am zweiten Tag 42,2 km und am dritten Tag 20,1 km auf der Uhr und hatte wenig Abweichung zu den Originalstrecken.
Die Läufe und die Abende mit den anderen Rabaukinnen und Rabauken haben unheimlich Spaß gemacht. Schnell hat sich abends ein Mädels-Tisch gebildet mit meiner Zimmerkollegin der ersten Übernachtung und zwei weiteren Mädels, mit denen wir im zweiten Gasthaus ein 4er-Zimmer belegt haben. Am letzten Tag sind wir auch als 4-er Kombo gelaufen. Ich habe mich die ganze Zeit sehr wohl gefühlt und die Mädels haben das bestätigt, was ich auch in den Trailcamps erlebt habe – Die Atmosphäre war super entspannt und unkompliziert. Es hat riesen Spaß gemacht und ich habe mich bereits schon für das nächste Jahr angemeldet. Ich würde mich freuen, wenn sich hier auch noch die ein oder andere dafür begeistern könnte. Es ist ein kleines Abenteuer und lohnt sich wirklich!
Kiki
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